Africa Food & Business von Rebecca Gnan
In der quirligen Stadt Lomé, der Hauptstadt Togos, hat die 26-jährige T.M. Rebecca Gnan ihren Weg als Unternehmerin in der Lebensmittelbranche gefunden. Ihr Unternehmen Africa Food & Business verpackt regional angebauten Reis aus Togo in eine handliche 1kg Portion – eine echte Nische auf dem togoischen Markt.
Marktnische für 1-Kilo-Beutel mit regional angebautem Reis
Bereits im Jahr 2019 gründete T.M. Rebecca Gnan ihr Unternehmen Africa Food and Business. Ihr Geschäftsmodell ist so einfach wie genial: Sie reist von Lomé in die Dörfer der Region Plateaux et Maritime im Süden Togos, um von lokalen Produzenten Reis zu kaufen. Nachdem der Reis bei einem Partner geschält wurde, bringt sie ihn in die Hauptstadt Lomé, wo er in handliche 1-Kilo-Beutel abgefüllt und verkauft wird. Damit hat sie eine Marktnische gefunden, denn bis sie ihr Produkt auf den Markt brachte, gab es Reis nur in größeren Mengen. Monat für Monat konnte sie etwa 200 dieser Beutel verkaufen. Von Anfang an trug ihr Unternehmen so dazu bei, lokale Reisproduzenten zu unterstützen.
Großes Potenzial und die richtige Geschäftsidee: Fast hätte das nicht ausgereicht
Rebecca ist eine ehrgeizige Unternehmerin, die von Beginn an eine klare Vision für Africa Food & Business hatte und der auch klar war, dass ihre Geschäftsidee Potenzial hat. Doch um wettbewerbsfähig zu werden, hätte sie ihre Produktion vergrößern müssen. Schon länger wünschte sie sich, die Räumlichkeiten ihres Unternehmens zu verbessern und sie an internationalen Hygienestandards für die Lebensmittelproduktion anzugleichen. Allerdings verschlang das Schälen des Reis durch Partner viel Geld, das ihr dann für die Weiterentwicklung ihres Unternehmens fehlte. Zusätzliches Geld aus anderen Quellen zu erhalten, gestaltete sich aber ebenfalls als schwierig. So konnte sie sich keinen Bankkredit leisten, weil sie die erforderlichen, hohen Zinsen nicht hätte decken können. Heute sagt sie: „Damals standen wir kurz vor der Schließung.“
Unterdessen erfuhr ihr Bekannter Kodjo Koudoh aus Paris von WIDU.africa und erkannte, dass Rebecca vom Original WIDU-Zuschuss des Projekts der deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH profitieren könnte. "Ich bin selber bin eine junge, afrikanische Führungskraft und Begünstigter des Programms Obama Yali. Ich habe Rebecca unterstützt, weil ich daran glaube, dass Jede und Jeder mit einer guten Geschäftsidee die Chance verdient, die eigene Vision umzusetzen,“ sagt Kodjo.
Wettbewerbsfähig dank finanzieller Förderung aus Frankreich & Deutschland
Die Teilnahme am Original WIDU-Zuschuss ermöglichte es Rebecca, die finanziellen Mittel zu erhalten, die sie so dringend benötigte. Sie investierte in ein neues Gebäude, das den geltenden Produktions- und Hygienestandards entspricht, in eine Reis-Schälmaschine, in Transportmittel, Verpackungen und die Anschaffung eines Reisvorrat. „Wir haben es geschafft, die Maschinen zu kaufen, die wir für den Aufbau unseres Geschäfts benötigen. Unsere Produktionskapazität wurde verdoppelt und wir können endlich die wachsende Nachfrage unserer Kunden befriedigen.“ erzählt sie.
Mittlerweile schält sie ihren Reis in ihrem Unternehmen mit ihrer eigenen Schälmaschine. Im Rahmen ihrer WIDU Business Coaching Sitzungen lernte sie außerdem mehr über Buchhaltung und Werbung für ihr Unternehmen. Das Ergebnis: Heute floriert Africa Food & Business. Sie sagt: „Unsere Investitionen haben sich positiv auf unser Geschäft ausgewirkt. Wir sind derzeit auf dem Markt wettbewerbsfähig.“ Mit ihrem wachsenden Unternehmen hat sie bereits drei neue Arbeitsplätze geschaffen.
Gewinnerin des WIDU Awards Togo in der Kategorie „Young Entrepreneurs Award“
Für die beeindruckende Entwicklung ihres Unternehmens gewann Rebecca im Oktober 2023 einen WIDU Award Togo in der Kategorie „Young Entrepreneur Award“. Sie beeindruckte die Jury, indem sie ihren Reis – von der Ernte bis zu den Ladenregalen – vollständig in Togo produzierte und damit eine Marktnische fand. Dank ihres unternehmerischen Engagements unterstützt sie lokale Reisproduzenten sowie andere Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette.