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Brücken schlagen für Schüler*innen im ländlichen Ghana

Discovery Bay International School (DBIS)

Die digitale Kluft und ein Dorf als Inspiration - so lässt sich die Geschäftsidee von Kingsley Dzidzor Afetorgbor beschreiben. Als er vor einigen Jahren zufällig Ziope besuchte, bemerkte er eine starke digitale Bildungslücke zwischen städtischen und ländlichen Gebieten. Das Dorf im Agotime Ziope District in der Volta-Region liegt etwa drei Autostunden von Accra, der Hauptstadt Ghanas, entfernt und bot nur wenige Möglichkeiten, mehr über die Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) zu lernen. Kingsleys unvorhergesehener Zwischenstopp führte zur Erfolgsgeschichte der Discovery Bay International School (DBIS), insbesondere der Computer- und Bibliotheksabteilung. Zusammen mit seiner Frau gründete Kingsley die Schule und richtete das ICT- und Bibliothekslabor ein, das im Laufe der Jahre zu einer Institution jenseits von Ziope geworden ist. Und das ist sicherlich kein Zufall!

Pupils attending a computer class at their school Discovery Bay International School in the Ghanaian Volta Region
Schülerinnen und Schüler besuchen einen Computerkurs an ihrer Schule Discovery Bay International School in der ghanaischen Volta-Region. Copyright: WIDU.africa

Die digitale Kluft zwischen städtischen und ländlichen Gebieten in Ghana überbrücken

"Ich bin ehrgeizig und zielstrebig. Ich liebe Herausforderungen und setze ständig neue Ziele für mich, damit ich etwas habe, nach dem ich streben kann. Ich möchte mich nicht mit einer Sache zufriedengeben und suche immer nach Möglichkeiten, mich zu verbessern und Großes zu erreichen", erklärt Kingsley Dzidzor Afetorgbor seine Philosophie und Herangehensweise an sein Projekt. Trotz dieser entschlossenen Einstellung war die Umsetzung nicht einfach.

Das liegt daran, dass die DBIS eine Privatschule in der Volta-Region Ghanas ist, nicht weit von der Grenze zu Togo entfernt. Sie ist offiziell als Privatschule registriert und hat einen Einzugsbereich, der über die Dorfgrenzen hinausreicht. Schülerinnen und Schüler der ersten bis sechsten Klasse erhalten Computerkurse in IKT, lernen den Umgang mit Software und Hardware und können die Welt der Programmiersprachen und Codierung kennenlernen. Trotz der privat finanzierten Struktur fehlte es zu Beginn an guter und grundlegender Ausstattung. Gleichzeitig musste Kingsley eine Balance zwischen Anspruch und Realität finden. Schließlich sind die Schulgebühren für viele Familien in der Region eine finanzielle Belastung. Sie durften nicht zu hoch sein, sonst hätten Eltern ihre Kinder überhaupt nicht in seine Schule einschreiben können. Kingsley musste Prioritäten setzen, denn je mehr Kosten er für den Bau des Lab-Gebäudes hatte, desto weniger Geld blieb ihm für den Kauf von Computern übrig.

"Für mich ist es wichtig, Brücken zu bauen und Lücken zu schließen: In diesem Fall die Kluft zwischen der Bildungsversorgung in städtischen und ländlichen Gebieten und die Kluft zwischen denen, die frühzeitig mit digitalen Technologien vertraut sind, und denen, die zuerst in diese Welt eingeführt werden müssen!" Kingsley Dzidzor Afetorgbor, Gründer der DBIS

Kingsley Dzidzor Afetorgor's Discovery International School offers more than just books and computers: Pupil are playing on the school's playground
Die Discovery International School von Kingsley Dzidzor Afetorgor bietet mehr als nur Bücher und Computer: Schülerinnen und Schüler spielen auf dem Spielplatz der Schule. Copyright: WIDU.africa

Hoffnung, Glaube an Gott und ein Plan: Computerkurse für die Jüngsten anbieten

Kingsley ließ sich davon nicht abschrecken. Seine Leitprinzipien: Hoffnung, Vertrauen in Gott und ein Plan. "Hoffnung ist eine große Motivation für mich!", sagt Kingsley. "Für mich ist es wichtig, Brücken zu bauen, Lücken zu schließen. In diesem Fall die Unterschiede zwischen städtischer und ländlicher Bildung, zwischen denen, die frühzeitig mit digitalen Technologien vertraut sind und denen, die zuerst in diese Welt eingeführt werden müssen!" Mit seiner Idee stieß er bei seinem Unterstützer aus der Diaspora, Godwin Gladson Delase Ampony, auf offene Türen. Letzterer lebt und arbeitet seit 2018 als Pastor in Bielefeld, Deutschland. Dort engagiert er sich in der Diakonie und ist Mitglied der "International Community of Diaconic Management". Ihre Vision ist es, eine Lerngemeinschaft zu sein, die den Benachteiligten mit Liebe und Professionalität dient. Oder um Kingsley zu zitieren: "Was es in der Stadt gibt, sollte es auch im Dorf geben!"

A Discovery Bay International School ICT teacher during class
Ein IKT-Lehrer der Discovery Bay International School während des Unterrichts. Copyright: WIDU.africa

Das IKT- und Bibliothekslabor als Technologiezentrum für ländliche Gebiete

Mit finanzieller Unterstützung von WIDU und seinem Spender Godwin Gladson Delase Ampony konnte Kingsley fünfzehn Computer, Lehrbücher für die Bibliothek und Baumaterialien kaufen und den Bau der Schule bezahlen. Trotz Verzögerungen beim Bau des ICT- und Bibliothekslabors aufgrund der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie wurde das Gebäude fertiggestellt.

Mittlerweile ist das Labor über die Dorfgrenzen hinaus bekannt und beliebt, so dass Kinder auch aus anderen Teilen des Agotime Ziope District hierher kommen. Drei Arbeitsplätze wurden für das Labor geschaffen. Bei der Preisverleihung des Tech WIDU Award 2023 betonte Laudatorin Kathrin Daum von WIDU nicht nur diesen Aspekt, sondern auch Kingsleys Vorstellungskraft: "Der Gewinner des Tech WIDU Award 2023 ist ein visionärer Anführer, der sich dafür einsetzt, die digitale Kluft zu überbrücken und Möglichkeiten für Kinder in ländlichen Gemeinden zu schaffen.