3 Jobs geschaffen
Herzblut und Tatkraft für ihre Schüler*innen in Kamerun

QES Extension von Akawaung Nkemngu

Anlässlich des Weltlehrertages am 5. Oktober möchte WIDU die außergewöhnliche Arbeit einer leidenschaftlichen Lehrerin, Akawaung Fontem Elizabeth Nkemngu, hervorheben. Die 70-Jährige Akawung präsentiert sich mit einem Bildungshintergrund von der Universität London und einem Master-Abschluss in Pädagogik von der University of Southern California. Ihr Werdegang im Bereich der frühkindlichen Bildung ist ebenso beeindruckend, wie die Fülle an Erfahrungen, die sie seither gesammelt hat.

Von der Bildungsinspektorin zur Schulgründerin: Karriereneustart mit 70

Sie ist Lehrerin aus Leidenschaft, die vom Wunsch angetrieben ist, Kindern in ihrer Heimat Kamerun eine gute Schulausbildung zu ermöglichen. Für ihre eigene Ausbildung zog Akawaung sogar nach England und in die USA. Seitdem sie zurück in Kamerun ist, arbeitet sie daran, sich ihren Wunsch zu erfüllen – zunächst als nationale Bildungsinspektorin und dann als Schulgründerin: „Meine Karriere als nationale Bildungsinspektorin für Vorschulen war immer sehr erfüllend. Und trotzdem wollte ich beruflich nochmal etwas anderes ausprobieren: Deshalb gründete ich zwei neue Schulen in meiner Heimatregion.“ Sie entschied sich, ihr hohes Amt ruhen zu lassen und sich voller Energie in ein neues Kapitel zu stürzen: Auf Worte folgten Taten, und im Jahre 2013 öffneten die Defang School in Tiko und die Queen Elizabeth School in Buea ihre Türen. Beide Orte liegen etwa zwei Autostunden von Douala, der größten Stadt Kameruns, entfernt.

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Schüler*innen der Queen Elizabeth School schreiben den Unterricht von der Tafel ab. Copyright: WIDU.africa

Ein Schulstart mit schwerem Einschnitt

Wie ein Sturm brach 2016 die anglophone Krise über die Region und auch die Schuldirektorin herein: Zivile Unruhen, wie Lehrerstreiks, beeinträchtigten sie in ihrer Arbeit. Akawaung war zunächst gezwungen, Schulstunden zu reduzieren und schließlich sogar dazu, den Schulbetrieb vollständig einzustellen.

Sie harrte jedoch aus und hielt an ihrer Vision fest. Sobald sie alle Lehr-Aktivitäten im Jahre 2020 wieder aufnehmen konnte, zog auch die Nachfrage nach Bildung deutlich an. Doch nun sah sie sich einer neuen Herausforderung gegenüber: „Wir brauchten mehr Klassenräume und Lehrer*innen, um den steigenden Bedarf zu decken. Aber mir fehlten die finanziellen Mittel. Ich konnte nicht einmal unsere maroden Dächer reparieren lassen“, erinnert sie sich. Doch die Zeit drängte: „Viele Kinder waren schon in die Schule zurückgekehrt und zum Start des neuen Schuljahrs im September würden es noch viel mehr sein. Es war wichtig, mehr Klassenräume zu bauen, um den steigenden Schülerzahlen Rechnung zu tragen. Aber wir brauchten Hilfe, um das zu schaffen."

Unterstützung von der Tochter für die WIDU-Förderung

Wieder bewies Akawaung Durchhaltevermögen. Und fand Hilfe – von ihrer Tochter Christine, die in Deutschland lebt. Freunde erzählten Christine von WIDU.africa und sie erkannte im Original WIDU-Zuschuss Förderprogramm das Potenzial für eine gelungene Wiedereröffnung der Grundschulen: „Meine Eltern sind beide im Ruhestand und haben diese Schulen gegründet, um sich selbst zu versorgen. An WIDU teilzunehmen, war der beste Weg, ihnen zu helfen, sich zu verwirklichen.“

Dank der Unterstützung durch WIDU konnte Akawaung ihre neuen Klassenzimmer einrichten. Nun beschäftigt sie neue Lehrer*innen und konnte die Aufnahmekapazitäten ihrer Schule erhöhen. Im Rahmen ihrer Teilnahme an WIDU erhielt sie kostenloses Business Coaching im Bereich Marketingstrategie und Finanzmanagement. Heute wachsen ihre Schulen weiter und bieten den Kindern der Region eine qualitativ hochwertige Bildung.

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Das Schulgebäude der Queen Elizabeth School unmittelbar vor Abschluss der Bauarbeiten. Copyright: WIDU.africa

Wir feiern den Weltlehrertag 2023

Akawaung steht stellvertretend für die vielen Lehrer und Lehrerinnen weltweit, die mit Entschlossenheit und Hingabe Kindern und Jugendlichen eine bessere Zukunft ermöglichen. WIDU ist stolz darauf, Unternehmer*innen wie sie in ihrem Bildungsauftrag zu bestärken. "In Bildung zu investieren, bedeutet in die Zukunft unserer Gesellschaft zu investieren", betont Akuawaung selbst und hebt damit den positiven Einfluss hervor, den WIDU auf ihre Schule und ihre unerschütterliche Motivation für Bildung hatte. Mit WIDU besuchen jetzt 180 neue Schüler*innen sowie drei zusätzliche Lehrkräfte die Einrichtungen der Gründerin. Mit einem überdachten Klassenzimmer und neuen Tischen und Tafeln steht einem erfolgreichen Start in ein lehrreiches Schuljahr nichts mehr im Weg.